Emotionsforschung... und Plaisir...

Der Lebenszyklus einer Emotion unterteilt sich in sensorischekognitivephysiologischemotivationale und expressiveKomponenten.[16]
In diesem Zusammenhang spielt auch das Konzept der Emotionalen Intelligenz eine Rolle. Die Emotionale Intelligenz beschreibt die Fähigkeit, die eigenen Gefühle und die Gefühle anderer Personen sensorisch wahrzunehmen, kognitiv zu verstehen und expressiv zu beeinflussen. Das Konzept der Emotionalen Intelligenz beruht auf der Theorie der multiplen Intelligenzen von Howard Gardner.

Sensorische Komponente[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die sensorische Komponente steht am Beginn einer Emotionsentwicklung. Ein erkennendes Subjekt nimmt ein Ereignis (unvollständig) über die Sinne wahr.

Kognitive Komponente[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über die kognitive Komponente kann das erkennende Subjekt, aufgrund seiner subjektiven Erfahrungen, mögliche Beziehungen zwischen sich und dem Ereignis erkennen.
Das erkennende Subjekt nimmt anschließend eine subjektive Bewertung der Wahrnehmung des Ereignisses vor. Ein Subjekt kann dabei – je nach persönlichem Weltbild, Wertesystem und aktuellem physiologischem Zustand – auf dasselbe Ereignis mit einer unterschiedlichen Bewertung reagieren.
Die kognitive Komponente unterliegt hierbei kognitiven Verzerrungen, wie etwa der Interpretation „unzureichender“ sensorischer Informationen, weshalb eine „falsche“ Bewertung durchaus üblich ist.

Physiologische Komponente[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abhängig vom Ergebnis der subjektiven Bewertung reagiert das Subjekt mit der Ausschüttung bestimmter Neurotransmitter und Hormone und verändert damit seinen physiologischen Zustand. Dieser veränderte Zustand entspricht dem Erleben einer Emotion.
Die Ursache physiologischer Reaktionen ist allerdings, gemäß der Zwei-Faktoren-Theorie, von der jeweiligen Situation abhängig. Eine bestimmte Reaktion lässt sich nicht in jedem Fall einer Emotion zuordnen. Beispielsweise ist schnelles Herzklopfen beim Jogging eine Folge der Anstrengung, während bei Emotionen wie Wut und Angst schnelles Herzklopfen aus der jeweiligen Bewertung der Wahrnehmung resultiert. Die Intensität der Emotion steht allerdings in einer Interdependenz zur Stärke des physiologischen Reizes (z. B. körperliche Anstrengung verstärkt Wut; umgekehrt bereitet Wut auf körperliche Anstrengung vor).
Das Verhältnis von physiologischen und emotionalen Vorgängen wird, durch die auf William James und Carl Langezurückgehende James-Lange-Theorie, sowie die auf Walter Cannon und Philip Bard zurückgehende Cannon-Bard-Theorie, betrachtet.
Ein Forscherteam um den Biomediziner Lauri Nummenmaa von der finnischen Aalto Universität belegt exemplarisch mit 14 Körperkarten die Intensität spezifischer Gefühle in bestimmten Körperregionen und darüber hinaus, dass diese Körperkarten in verschiedenen Kulturkreisen überraschend ähnlich sind.[17]

Motivationale Komponente[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die motivationale Komponente folgt der Bewertung des Ereignisses und wird vom aktuellen physiologischen (bzw. emotionalen) Zustand moduliert. Die Motivation zu einer bestimmten Handlung einer Person orientiert sich an einem Ist-Soll-Vergleich, sowie der Vorhersage der Auswirkung denkbarer Handlungen. Beispielsweise kann die Emotion Wut sowohl in der Motivation zu einer Angriffshandlung (z. B. bei einem vermeintlich unterlegenen Gegner), als auch in der Motivation zu einer Fluchthandlung (z. B. bei einem vermeintlich überlegenen Gegner) resultieren.
Eine Handlung kann der Absicht entstammen, das Erleben einer positiven Emotion (z. B. Freude, Liebe) zu erhalten oder gar zu vergrößern oder das Erleben einer negativen Emotion (z. B. Wut, Ekel, Trauer, Angst) zu dämpfen. Ein Motiv zu einer Handlung besteht nur dann, wenn das Subjekt sich von der Handlung eine Verbesserung seines zukünftigen (emotionalen) Zustands erwartet.

Expressive Komponente[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die expressive Komponente bezieht sich auf die Ausdrucksweise einer Emotion. Dies betrifft vor allem das nonverbale Verhalten, wie beispielsweise Mimik und Gestik. Seit den Forschungen von Paul Ekman ist bekannt geworden, dass sich elementare Emotionen wie Angst, Freude oder Trauer unabhängig von der jeweiligen Kultur zeigen.[18] Diese Basisemotionen sind eng an gleichzeitig auftretende neuronale Prozesse gekoppelt. Fundamentale Emotionen weisen einen signifikantenZusammenhang zum dazugehörigen Gesichtsausdruck auf. Zum Beispiel ist Wut stets mit einem Senken und Zusammenziehen der Augenbrauen, schlitzförmigen Augen und einem zusammengepressten Mund verbunden. Dieser mimische Ausdruck der Wut ist universal.
Zugleich kommt die Kulturvergleichende Sozialforschung zum Ergebnis einer fehlenden Deckung des Gefühls und der gezeigten Emotion. Die resultierende Unterscheidung betont die Innerlichkeit eines Gefühls gegenüber dem beobachtbaren Ausdruck von Emotionen, der von kulturellen Faktoren beeinflusst wird.

Einfluss von Emotionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufmerksamkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Emotional relevante Inhalte lenken Aufmerksamkeit auf sich. Der Zusammenhang zwischen Aufmerksamkeit und Emotion wird in vielen Emotionstheorien genannt. So führte LeDoux auf, dass die Verarbeitung mancher Reize oft ohne bewusste Wahrnehmung abläuft.[19] Besonders angsteinflößende Reize stehen in einem starken Zusammenhang mit der Aufmerksamkeit. So zeigt ein Experiment, dass ein ärgerliches Gesicht in einer Menge neutraler Gesichter leichter erkannt wird als ein fröhliches (face in the crowd effect).[20]

Dotprobe-Aufgabe Beispiel
Eine neuere Methode um den Zusammenhang zwischen Aufmerksamkeit und Emotionen zu ermitteln ist die Dotprobe-Aufgabe. Teilnehmern wird je ein neutrales Wort und ein emotional relevantes Wort auf einem Bildschirm gezeigt. Anschließend erscheint ein Punkt an einer der beiden Stellen, an denen zuvor ein Wort erschien, auf den sie reagieren sollen. Es stellte sich heraus, dass Teilnehmer schneller reagieren wenn der Punkt an der Stelle des emotional relevanten Wortes erscheint. Besonders hoch ängstliche Personen lenken die Aufmerksamkeit verstärkt auf den emotional relevanten, oft negativ besetzten Reiz.[21]

Gedächtnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ereignisse, die emotional relevant sind, prägen sich besonders tief in unser Gedächtnis.[21] Erlebnisse aus der Kindheit, die mit starken Emotionen verbunden sind, bleiben also stärker im Gedächtnis als andere. Zwischen der Amygdala, die für emotionale Bewertung von Reizen verantwortlich ist und dem Hippocampus, der für unsre Erinnerungen verantwortlich ist, besteht enge Verbindung. Menschen mit Schädigungen an dem Hippocampus sind automatisch in ihrem Gefühls- und Sozialverhalten eingeschränkt (Urbach-Wiethe-Syndrom).[22] Es ist allerdings ungeklärt, ob man sich eher an positive oder negative Ereignisse erinnert.
Erregung ist ein wichtiges Element der Gedächtnisleistung. Erregung geht mit Emotionen einher. Starke Erregung führt kurzzeitig zu einer Verschlechterung der Gedächtnisleistung, auf lange Zeit allerdings zu einer Verbesserung. Bei Verarbeitungen von starker emotionaler Erregung sind Hormone und Neurotransmitter wie Adrenalin von Bedeutung, die die Signalübertragung zwischen Nervenzellen beeinflussen.[21]
Inhalte, die hinsichtlich ihrer Valenz mit der persönlichen, momentanen Emotion übereinstimmen bleiben eher im Gedächtnis als neutrale Inhalte, was man Stimmungskongruenz nennt. Ähnlich besagt das Konzept des zustandsabhängige Lernens, dass man sich leichter an Inhalte erinnert, wenn sie in dem emotionalen Zustanden abgerufen werden, der auch herrschte als sie gelernt wurden. Diese beiden Phänomene lassen sich mit der Netzwerktheorie des Gedächtnisses erklären: Emotionen sind mit Gedächtnis- und Wissensinhalten als Knoten in einem Netzwerk verbunden. Wird eine Emotion aktiviert, werden automatisch auch die anderen Knoten aktiviert und der Zugang zu diesen Inhalten ist somit leichter.[21]

Urteile und Entscheidungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Emotionen beeinflussen die Beurteilung ob etwas positiv oder negativ, nützlich oder bedrohlich ist. Beurteilungen fallen dabei positiver aus, wenn die Stimmung positiv ist. Befindet man sich in einer positiven Stimmung, werden positive Ereignisse für wahrscheinlicher gehalten. Aber nicht nur Beurteilungen über die Umwelt fallen positiver aus, sondern auch Beurteilungen, die die Person selbst betreffen. Gleichzeitig führt positive Stimmung oft zu risikoreichen Entscheidungen, da das Risiko eines negativen Ausgangs der Situation gerne unterschätzt wird.[21]
Emotionen werden zudem oft als Informationen verstanden, da Emotionen häufig durch Bewertungen entstehen und obendrein Informationen über das Ergebnis dieser Bewertung geben. Emotionen führen zu selektiven Zugriffen auf das Gedächtnis. Befindet man sich in einer negativen Stimmung, ist es auch sehr wahrscheinlich, dass negative Inhalte der eigenen Biographie präsenter sind als positive Inhalte. Urteile oder Bewertungen werden also dahingehend beeinflusst, dass Emotionen den bevorzugten Zugriff auf Informationen im Gedächtnis veranlassen. Solche Bewertungen können auf Fehlattribute basieren. Das heißt, Emotionen werden auf falsche Ursachen zurückgeführt bzw. auf Ursachen die nicht für die jeweilige Emotion maßgeblich sind. In Fällen, bei denen für Entscheidungen mehrere Informationen mit einbezogen sind, benötigen Versuchsteilnehmer, die positiv gestimmt sind, weniger Informationen um eine Entscheidung zu treffen. Außerdem fällt die Entscheidung schneller als bei neutral gestimmten Menschen.[21]

Problemlösen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ähnlich wie im Fall des Entscheidens benötigen positiv gestimmte Menschen weniger Informationen für das Lösen von Problemen und schlagen direktere Problemlösewege ein. Sie haben einen erweiterten Blickwinkel als negativ gestimmte Menschen und verfügen über mehr Kreativität. Positiv gestimmte Menschen betrachten eher das Globale, während negativ gestimmte Menschen den Blick auf das Detail lenken. Aber auch andersrum hat der Aufmerksamkeitsfokus Einfluss auf die Identifikation von Emotionen. Menschen die auf das große Ganze achten, erkennen positive Gesichter in einer Menge von Gesichtern leichter, während Menschen mit dem Blick auf das Detail negative Gesichter leichter erkennen.[21]

Gesundheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Einfluss von Emotionen auf das Gehirn, bringt zudem Auswirkungen auf das Immunsystem hervor. Eine Disziplin, die diese Wechselwirkung zwischen Geist und Körper erforscht, ist die Psychoneuroimmunologie. Negativ gestimmte Menschen sind anfälliger für Erkältungen und zudem fand man heraus, dass Operationswunden bei negativ gestimmten Menschen langsamer heilen. Die Psychologische Erklärung für diese Wirkung von negativen Emotionen auf das Immunsystem lautet, dass viel Energie benötigt wird um Krankheiten abzuwehren und negative Emotionen zu Energiemangel und Erschöpfung führen. Somit sind negativ gestimmte Menschen anfälliger für Krankheiten. Studien belegen, dass negative Gefühle wie Wut oder Pessimismus auf Dauer das Risiko für Erkrankungen der Herzgefäße erhöhen. Diese Gefühle zu unterdrücken, steigert das Risiko allerdings noch mehr. Auch bei affektiven Störungen wie zum Beispiel Depressionen haben Emotionen einen großen Einfluss. Die Beeinträchtigung von Emotionen ist hier eine von vielen Ursachen der Störung. Zudem bestätigten Untersuchungen, dass die Gefahr an einem Herzinfarkt zu sterben, bei depressiven Menschen mehr als doppelt so groß ist als bei Menschen ohne Depressionen. Forscher vermuten, dass negative Gefühle zu einer anhaltenden Entzündung führen und daraus Krankheitsbilder wie Herzerkrankungen, sowie Depressionen resultieren.[19]


Le plaisir est une sensation, agréable, recherchée et de courte durée, essentielle au fonctionnement du système de récompense (aussi appelé système hédonique) propre aux mammifères mais qui pourrait être partagée par d'autres vertébrés1. Cette sensation est principalement le résultat de la production de dopamine et d'opiacés endogènes mais le plaisir peut également être généré par la consommation de certaines drogues comme l’héroïne, d'autres opiacées exogènesou encore des opioïdes (dérivés synthétiques), ce qui active artificiellement le système de récompense et provoque l'addiction à ces substances. La notion de plaisir est différente de la notion de bonheur qui ne désigne pas une sensation de courte durée mais un état agréable de satisfaction, durable et équilibré et reposant essentiellement sur la production de sérotonine et non de dopamine. Le plaisir a un grand nombre de termes plus ou moins synonymes (contentement, volupté, satisfaction, délices, régal, jubilation…) qui désignent des variétés plus ou moins subtiles de l’expérience.
Le concept de plaisir est employé en philosophie et en psychologie, souvent associé à un qualificatif : plaisir sexuel, alimentaire, intellectuel, professionnel, parental, moral, civique (ou du devoir accompli), etc.
Dans le bouddhisme, le plaisir est considéré comme sensation physique ; il est également au nombre des vingt-deux facultés énumérées par cette obédience.

Anwendungen der Emotionsforschung

Störungen sind emotionale oder affektive Symptome oft das zentrale Problem. In der Psychotherapie sind Emotionen wichtig für die längerfristige Veränderung von Erleben und Verhalten. Die Werbepsychologie und Verkaufspsychologie versuchen, manipulativ vor allem positive Emotionen im Zusammenhang mit den angepriesenen Produkten zu erzeugen, um eine bessere Bewertung durch den Kunden zu erreichen. Allgemein ist das gezielte Hervorrufen von Emotionen ein Mittel, das Erleben und Verhalten von Menschen und Tieren zu verändern. Umgekehrt kann emotionale Manipulation durch intensives psychisches sowie physisches Training stark beeinflusst, ja sogar unterbunden werden.

Mit dem Begriff Emotionsregulation (oder Affektregulation) werden allgemein alle Prozesse bezeichnet, die der mentalen Verarbeitung emotionaler Zustände dienen (z. B. „Impulskontrolle“, „Desensibilisierung“).

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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