Neue Ansätze...., sind immer spannend zu beobachten!

Neue Ansätze, die Forschungsergebnisse aus den Neurowissenschaften wie auch der künstlichen Intelligenz berücksichtigen, sehen Emotionen als „Modulator“. Der Psychologe Bas Kastvergleicht in diesem Zusammenhang Emotionen mit einem Equalizer mit verschiedenen „Klangprogrammen“ (wie „Rock“, „Klassik“ usw.). Jede Emotion sei demnach eine Art Klangkonfiguration von Kopf und Körper. Als Beispiel nennt Kast die Emotionen AngstLiebe und Ekel. Bei Angst ist unter anderem die Hirnstruktur Amygdala aktiviert, bei Liebe ist gerade diese Struktur deaktiviert. Die Amygdala wiederum modifiziert den Erregungszustand anderer Hirnregionen und versetzt den Körper in Alarmbereitschaft, in eine spezifische physiologische Konfiguration. Der Aktivitätszustand soll dabei helfen, mit der bedrohlichen Situation fertigzuwerden. In anderen Situationen benötigt man andere Hirnregionen und andere Körperzustände. Wie bei einem digitalen Equalizer muss beim Wechsel der Situation/Emotion nicht immer jede Frequenz (jeder hirnphysiologische und körperliche Parameter) einzeln von Hand eingestellt werden, sondern dies geschieht praktischerweise als Konfiguration, die wir als „Angst“, „Ekel“, generell als Emotionen, beschreiben.[8]
Antonio Damasio unterscheidet deutlich zwischen „Emotion“ und „Gefühl“. Er hat die beiden Schlüsselbegriffe vor dem Hintergrund der modernen Neurobiologie wie folgt definiert: "Emotionen sind komplexe, größtenteils automatisch ablaufende, von der Evolution gestaltete Programme für Handlungen. Ergänzt werden diese Handlungen durch ein kognitives Programm, zu dem bestimmte Gedanken und Kognitionsformen gehören; die Welt der Emotionen besteht aber vorwiegend aus Vorgängen, die in unserem Körper ablaufen, von Gesichtsausdruck und Körperhaltung bis zu Veränderungen in inneren Organen und innerem Milieu. Gefühle von Emotionen dagegen sind zusammengesetzte Wahrnehmung dessen, was in unserem Körper und unserem Geist abläuft, wenn wir Emotionen haben. Was den Körper betrifft, so sind Gefühle nicht die Abläufe selbst, sondern Bilder von Abläufen; die Welt der Gefühle ist eine Welt der Wahrnehmungen, die in den Gehirnkarten ausgedrückt werden."


Kognitive Komponente

Über die kognitive Komponente kann das erkennende Subjekt, aufgrund seiner subjektiven Erfahrungen, mögliche Beziehungen zwischen sich und dem Ereignis erkennen.
Das erkennende Subjekt nimmt anschließend eine subjektive Bewertung der Wahrnehmung des Ereignisses vor. Ein Subjekt kann dabei – je nach persönlichem Weltbild, Wertesystem und aktuellem physiologischem Zustand – auf dasselbe Ereignis mit einer unterschiedlichen Bewertung reagieren.
Die kognitive Komponente unterliegt hierbei kognitiven Verzerrungen, wie etwa der Interpretation „unzureichender“ sensorischer Informationen, weshalb eine „falsche“ Bewertung durchaus üblich ist.



Abhängig vom Ergebnis der subjektiven Bewertung reagiert das Subjekt mit der Ausschüttung bestimmter Neurotransmitter und Hormone und verändert damit seinen physiologischen Zustand. Dieser veränderte Zustand entspricht dem Erleben einer Emotion.
Die Ursache physiologischer Reaktionen ist allerdings, gemäß der Zwei-Faktoren-Theorie, von der jeweiligen Situation abhängig. Eine bestimmte Reaktion lässt sich nicht in jedem Fall einer Emotion zuordnen. Beispielsweise ist schnelles Herzklopfen beim Jogging eine Folge der Anstrengung, während bei Emotionen wie Wut und Angst schnelles Herzklopfen aus der jeweiligen Bewertung der Wahrnehmung resultiert. Die Intensität der Emotion steht allerdings in einer Interdependenz zur Stärke des physiologischen Reizes (z. B. körperliche Anstrengung verstärkt Wut; umgekehrt bereitet Wut auf körperliche Anstrengung vor).
Das Verhältnis von physiologischen und emotionalen Vorgängen wird, durch die auf William James und Carl Langezurückgehende James-Lange-Theorie, sowie die auf Walter Cannon und Philip Bard zurückgehende Cannon-Bard-Theorie, betrachtet.
Ein Forscherteam um den Biomediziner Lauri Nummenmaa von der finnischen Aalto Universität belegt exemplarisch mit 14 Körperkarten die Intensität spezifischer Gefühle in bestimmten Körperregionen und darüber hinaus, dass diese Körperkarten in verschiedenen Kulturkreisen überraschend ähnlich sind.

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